Rohkost ist sehr gesund. Vitamine bleiben erhalten und der Körper kann das Gemüse in seinem ursprünglichen Zustand verdauen. Doch da Rohkost nicht über 42 °C erhitzt wird, gilt es oft auch als kalte Kost. Dass dies nicht so sein muss und dir Rohkost im Winter wärmende Energie schenken kann, zeigen wir dir in diesem Artikel!
Es gibt etliche Gründe, warum Rohkost für den Körper gut ist. In diesem Artikel wollen wir uns auf zwei Aspekte konzentrieren: den höheren Nährstoffgehalt und gesundheitsschädliche Stoffe, die vermieden werden und gesundheitsschädliche Stoffe, die vermieden werden.
Viele Vitamine sind hitzeempfindlich, insbesondere Vitamin B1, B5 und C. Gerade letzteres ist ein starkes Antioxidans und hält dich im Winter gesund. Durch Rohkost bleiben all diese Nährstoffe erhalten.
Unser Körper braucht Enzyme als Katalysatoren, um biochemische Prozesse anzustossen. Diese können entweder vom Körper selbst kommen oder direkt aus den Nahrungsmitteln gezogen werden. Allerdings werden Enzyme ab 42 °C zerstört, wodurch der Körper vermehrt eigene Energie für die Enzymproduktion aufbringen muss, die an anderer Stelle fehlt.
Die Verdauung von natürlichen, nicht durch Hitze veränderten
Lebensmitteln unterstützt ein gesünderes Mikrobiom und regt die
Darmtätigkeit an. Trotz diesem «Darmtraining» braucht die Aufspaltung
vollwertiger Nahrung länger als bei verarbeiteter. Dadurch wird aber
auch die enthaltene Energie langsamer an den Körper abgegeben, der
Blutzuckerspiegel wird nicht plötzlich in die Höhe getrieben und das
Sättigungsgefühl bleibt länger erhalten.
Vielleicht hast du schon einmal von Morphinen gehört, sie kommen in schmerzstillenden Medikamenten vor und können abhängig machen. Ähnliche Stoffe entwickeln sich auch beim Erhitzen von Milchprodukten oder glutenhaltigen Speisen. Die Stoffe heissen Gluteo- und Casomorphin. Es ist also nicht verwunderlich, wenn jemand ein unbändiges Verlangen nach Käse oder Brot hat.
Wenn du etwas brätst oder kochst, dann kennst du die typische braune Verfärbung, die für den Geschmack sorgt. Dieser Prozess, nennt sich Maillard-Reaktion. Leider können dabei auch unerwünschte Stoffe, Acrylamide, entstehen. Um deinen Körper in der Winterzeit nicht unnötig zu belasten, empfiehlt sich deshalb Rohkost.
Allein schon warmes Wasser hat auf deinen Körper einen wärmenden Effekt. Denn dadurch muss er das Getränk nicht erst erhitzen und hat mehr Energie für die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur über. Falls du einen Tee trinken möchtest, dann können Gewürze wahre Wunder wirken.
Es gibt eine Vielzahl von Gewürzen, die bei Verzehr erwärmend wirken. Beispiele sind Ingwer, Kurkuma, Zimt, Kümmel, Chili, Senf oder Pfeffer, dessen Inhaltsstoffe wie Capsaicin oder Piperin den Kreislauf anregen und dich erwärmen. Mit einem Wintertee aus Ingwer, Kurkuma und ein bisschen Pfeffer trotzt du so selbst den fröstelndsten Tagen.
Nüsse und Samen können aufgrund der Fette für ein wärmeres Körpergefühl sorgen. Dabei reicht es bereits, öfter mal eine Handvoll Nüsse zu verzehren oder ein paar Samen in den Salat zu mixen. Ein wunderbares Rezept, welches sich ganz einfach mit dem Angel Juicer herstellen lässt, ist der Zedern-Rüebli-Saft.
Warum gibt es im Winter vorwiegend Kohl- und Wurzelgemüse und weniger frisches Obst? Weil diese Lebensmittel dem Körper genau das liefern, was er in der kalten Jahreszeit braucht. Wurzelgemüse wie Randen, Rüebli oder Topinambur sind reich an Energie und Nährstoffen wie Vitamin A, Vitamin B und Kalium, welche die Durchblutung fördern und für den Stoffwechsel unabdingbar sind.
Auch Kohlgemüse wie Grünkohl, Spitzkohl, oder Blumenkohl liefert viele Nährstoffe, die eine wärmende Wirkung entfalten können. Panthothensäure beispielsweise ist stark am Energiestoffwechsel beteiligt, weshalb du ausreichend davon durch die Nahrung zu dir nehmen solltest, damit dir nicht kalt wird. Kohlgemüse lassen sich wunderbar als Grünkohl-Chips oder geraspelt verarbeiten und können so ihren Weg in die meisten Speisepläne finden.
Wenn du nach ein paar Wärmespendern suchst, solltest du unbedingt auch Zwiebel- und Kürbisgewächse auf dem Schirm haben. So versorgt Lauch den Körper mit wertvollem Vitamin C und Kürbisse liefern benötigtes Vitamin A, Kalium und Kalzium, wobei das Vitamin A bei der Fettverbrennung und somit Wärmegenerierung hilfreich ist.
Grünes Blattgemüse wie z. B. Grünkohl und Feldsalat gibt es im Winter noch und nöcher. Es ist die perfekte kulinarische Vorbereitung für die kalte Zeit. Das Blattgrün versorgt uns mit Magnesium, Kalzium, Eisen, Folsäure und vielem mehr. Ausserdem liefert es gesundes Chlorophyll und Vitamin C.
Möchtest du deinem Körper etwas Gutes tun, dann iss regelmäßig fermentierte Nahrungsmittel. Ganz gleich ob Kimchi, Sauerkraut oder ein Mix aus deinem Lieblingsgemüse. Sie sind reich an probiotischen Bakterien und eine wahre Vitamin-C-Bombe, was deinen Körper kälteresistenter macht und dich gesund und warm hält.
Es gibt gewisse Früchte, die den Körper kühlen, dazu gehört wässriges Obst wie Melone und Zitrusfrüchte oder Fruchtgemüse wie Tomaten und Gurken. Andererseits gibt es aber auch wärmendes Obst. Äpfel, Zwetschgen, Rosinen, Aprikosen – sie alle sorgen dafür, dass du von innen heraus warm bleibst, da sie wenig Wasser, aber viele Nährstoffe haben.
Im letzten Abschnitt hatten wir es bereits angerissen: Getrocknete Leckereien wie Rosinen, Aprikosen oder Maulbeeren halten dich warm. Selbiges gilt für Kakao, welcher sich in Bohnenform super als Snack eignet und dich mit viel Kalzium und Eisen versorgt.
Der Unterschied, den vorgewärmte Teller im Empfinden der Nahrung und der Wirkung machen können, ist enorm. Um die Teller richtig aufzuwärmen, solltest du sie für ein paar Minuten bei 60 °C in den Ofen stellen. Anschließend sind sie etwas mehr als handwarm und halten deine Speisen auf einer angenehmen Temperatur.
Falls du trotz der guten, rohköstlichen Ernährung weiterhin körperliche Kälte verspürst, so kann das auch andere Ursachen haben. Nicht immer sind die Gründe dabei so direkt erkennbar. Ein paar Anhaltspunkte können dir folgende Umstände liefern:
Sei es Magnesium, Eisen oder Vitamin B12: Fehlen diese Nährstoffe in deinem Körper in ausreichender Menge, so können gewisse Körperfunktionen nicht ordentlich aufrechterhalten werden. Ein Kältegefühl ist ein mögliches Symptom.
Wenn dein Tag überwiegend sitzend und ohne viel Bewegung stattfindet, dann kommt dein Körper nicht «in Fahrt». Unterstütze ihn und fördere die Blutzirkulation, indem du regelmässig Sport machst. Dadurch wird dir gleichzeitig wärmer.
Falls du dauerhaft einem grossen Mass an Stress ausgesetzt bist, schlägt sich das auf deinen Körper nieder. Hierbei wird nämlich vermehrt das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet und gleichzeitig dein Immunsystem schwächer.
Ausreichend Flüssigkeitszufuhr ist für einen gesunden Körper unerlässlich. Sie kurbelt den Stoffwechsel an und hilft bei der Verdauung, wodurch uns wärmer wird. Doch gerade im Winter gerät das Trinken leicht in Vergessenheit, da die Temperaturen nicht dazu anregen wie im Sommer.
Es bleibt also festzuhalten, dass Rohkost nicht nur in den wärmeren Jahreszeiten für unseren Körper gut ist, sondern auch im Winter. Sie spendet Kraft, Wärme und alle Nährstoffe, die der Körper braucht. Daneben gibt es noch viele weitere Vitalstoffe und Enzyme, die andernfalls zerstört werden würden.
Wir hoffen, wir konnten dir mit diesen Tipps ein paar neue Ideen liefern, mit denen du warm, gemütlich und gesund durch den Winter kommst!
Dein frohkost-Team
Karin Nideröst sagt:
Danke für die Tipps. wo finde ich das Rezept für den Zedern-Rüebli-Saft? habe im Frühjahr einen Angel bei euch gepostet.
viele Grüsse
Karin Nideröst
Frohkost sagt:
Liebe Frau Nideröst, herzlichen Dank für Ihre Frage. Die Rezeptkarte war ein Teil des Zubehörs im Angel-Starterpaket. Wir schicken Ihnen die Karte gerne per Post zu.
Sonnige Grüsse,
Ihr frohkost-Team