Unser Gesundheitsexperte von rohrohroh im Interview

31. März 2023

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Im heutigen Interview stellen wir dir unseren neuen frohkost-Mitarbeiter und immer gut gelaunten Gesundheitsexperten vor: Cédric Wüthrich von rohrohroh.

Sali lieber Cédric, kannst du uns etwas über deinen unternehmerischen Weg erzählen? Wie ist rohrohroh genau entstanden? 

Cédric: 2009 entdeckte ich in meinem Sabbatical-Jahr die Zehlendorfer Ölmühle von Kay Kühnel an der Rohvolution in Augsburg. Ich war sofort hin und weg von den gustatorischen Nuancen seiner verschiedenen Öle. Doch ich verwarf meine überschwängliche Verliebtheit in diese für mich damals komplett neue Welt der pflanzlichen Speiseöle, wollte ich doch endlich in die Wildheit Kanadas eindringen und auch Hawaii erleben.  

Neun Monate später traf ich Kay per Zufall an einem Rohkostkurs von Urs Hochstrasser wieder, und die Verliebtheit lebte wieder rauf. Ich kündigte meinen guten Job, zog zurück nach Bern und hatte drei Monate später meine eigene Ölmühle im frisch eingerichteten 16-m2-Altstadt-Atelier. 

2021, nach elf erfolgreichen Geschäftsjahren, entschied ich mich, nicht mehr zu produzieren. Denn mein Leben hatte sich verändert. Die Familie wuchs, wie auch das Geschäft, und ich brauchte dringend einen Break. Seit zwei Jahren hatte ich gemerkt, dass ich aus der Balance geraten war: zu viel Einsatz bei zu wenig Erholung. Mein Chi schwand dahin, ohne sich wieder aufzuladen, was mich immer mehr schwächte. Das beste Gefühl empfand ich dann, als ich mir eines Morgens vorstellte, ich hätte gestern alles verkauft. So veranlasste ich die Schliessung meiner Produktionsstätte und gab Ende Mai 2021 den Schlüssel meiner inzwischen 176 m2 grossen Produktionshalle ab. 

Nun vertreibe ich exklusive Rohkostprodukte, importiere vegane Käse-Alternativen aus Frankreich und gründe regionale Foodcoops (goodmoodfood) für haltbare Bio-Produkte. 

Wo und wie hast du deine hochwertigen Rohkost-Produkte entdeckt?

Cédric: Viel Recherche, massenweise Neugier und sporadisches Glück. 

Bei den Chäsli war es das Bestellen vieler Produkte von verschiedenen europäischen Herstellern. 

Degustation – Entscheidung – ins Sortiment aufnehmen (oder auch nicht)! 

Für die Mandeln war es anspruchsvoller: viele Vorgespräche, Aufenthalt vor Ort in Sizilien mit der Familie, den Produzenten kennenlernen, seine Arbeitsweise und Einstellung erfahren und mich von der Qualität als Ganzes überzeugen lassen. 

Zusätzlich habe ich mich von folgender Rohkost-Expertin inspirieren lassen: 

Marie-Sophie L. ist eine bekannte französische Schauspielerin. Sie erlebt zum ersten Mal die Rohkosternährung auf der Reise durch Kalifornien und entscheidet sich, fasziniert von dieser Bewegung, im Living Light Institute zur Rohkost-«Köchin» ausbilden zu lassen. Zurück in Paris lebt sie auf der Seine in einem Lastkahn und entwickelt neue Rezepte, darunter auch eine roh-vegane Alternative zu Foie Gras (Entenstopfleber). Zuerst belächelt, überzeugt sie mit diesem schmackhaften Produkt inzwischen die skeptischen Gourmets der Haute Cuisine Française. Das Produkt schlägt ein und die Nachfrage wächst.

Als ich meinen Produzenten der Käse-Alternativen entdeckte, hatte er bereits Marie-Sophies «Bonne foi»-Produkt im Sortiment. Erst Jahre später erfuhr ich, dass er sie nicht nur vertreibt, sondern auch gleich selber für Marie-Sophie herstellt. Er war also DER Produzent dieser Köstlichkeit.

Ein feiner veganer Käse aus biologischen Zutaten ist eine Rarität. Was genau macht deine Käsealternative so einzigartig? 

Cédric: Sie versetzt einen mit seinen authentischen Geschmacksentfaltungen in die wohligen Gefilde französischer Geborgenheit. Und dazu kommt sie auch ohne Zusatzstoffe aus, ist traditionell gereift, 100 % bio und aus Cashews hergestellt, die nie erhitzt wurden.

Vielen ist es sehr wichtig, hochqualitative und biologische Produkte kaufen zu können. Durch die Preiserhöhung und der Schliessung der Bioläden ist dies momentan nicht einfach. Daher hast du das Projekt Good Mood Food ins Leben gerufen. Damit möchtest du allen ermöglichen, zu fairen Preisen biologische Nahrungsmittel einkaufen zu können. Wie genau hast du das Projekt in die Wege geleitet? 

Cédric: Gestartet hat alles an unserem vorherigen Wohnort. Dort gab es keinen Bioladen und ich suchte nach einer Lösung, damit die Leute nicht mehr mit dem Auto nach Bern pilgern mussten, um ihre Bioprodukte zu erstehen. Dabei war klar, dass sich Laden- und Lagermieten nicht rentieren würden. 

Nun sind wir in der Zwischenzeit umgezogen und wohnen jetzt noch weiter weg von einem Bioladen. Das gab mir den Ansporn, der Sache tiefer auf den Grund zu gehen, und nun sind wir in den Startlöchern, um dieses spannende Projekt umzusetzen. 

Die Idee ist dem Foodcoop-Gedanken entsprungen. Sie verringert Transportwege durch ihren regionalen Charakter, reduziert den Zwischenhandel, was den Endpreis senkt, ermöglicht das Anlegen von Vorräten und, ganz wichtig in unserer heutigen Gesellschaft: Sie fördert den Kontakt und den Austausch zwischen Menschen, indem diese sich für ihre Bestellungen zusammenschliessen. Im besten Fall kochen sie dann auch gleich zusammen und erleben gemeinsam bereichernde Stunden des Austausches. 

Das Projekt soll regional bleiben, das heisst: 

Mehrere Regionen = mehrere Foodcoops. 

Ich bin bereit, das aufzubauen.

Wann hast du angefangen, dich mit dem Thema Gesundheit zu beschäftigen? 

Cédric: Ich schrie zwar wie eine Sirene vor Angst und Schmerzen, wenn ich als Kleinkind barfuss ins Gras gesetzt wurde, doch jetzt esse ich haufenweise Grün in allen erdenklichen Variationen. Diese Verwandlung fand verteilt über die Jahre statt, mit zwei entscheidenden Momenten in meinem Leben: Als ich 1988 entschied, kein Fleisch mehr zu essen, und 2005, als ich auf vegane Rohkost umstieg. Das Interesse an gesunder Ernährung und an Wildkräutern stieg seither rasant an. Was damals als Rohkost-Testphase für sechs Monate startete, hat sich in einen Dauerzustand verwandelt, und ich bin noch heute damit unterwegs und sehr zufrieden damit. 

Hast du ein Lieblingsrezept, welches du mit uns teilen möchtest? Und was bereitest du gerne täglich zu? 

Cédric: Aktuell: Sizilianischer Orangensalat (Orangenscheiben, rote Zwiebeln, Olivenöl, Salz, Pfeffer) 

 Ich esse täglich Salate und Gemüsegerichte (mariniert, getrocknet, geraffelt, gescheibelt, gemixt, …), Früchte in allen Variationen und vor allem: frische, selber gezogene Sprossen! 

Wenn du uns und allen anderen, die sich nachhaltig und gesund ernähren möchten, einen Rat geben könntest, wie würde der lauten?

Cédric: Nur einen Rat zu geben ist schwierig, denn um ein Gleichgewicht zu erlangen, bewegen sich immer beide Waagschalen. Darum gebe ich gleich zwei: 

  1. mehr Lebendiges essen (Grünes und Frisches) 
  2. weniger Füllmaterial essen (Teigwaren, Reis, Kartoffeln, Brot, …) 

 

Danke vielmals fürs Lesen! 

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